VAKUUM IN EINER PAPIERMASCHINE
Das Vakuum in einer Papiermaschine wird aus verschiedenen Gründen eingesetzt. Zum einen für die Entwässerung des Papierbogens. Zum anderen wird das Vakuum in der Papiermaschine benötigt, um die Bogenführung durch die Presspartie zu halten und zu steuern sowie die Pressfilze aufzubereiten. Vakuum wird auch verwendet, um den Entwässerungsstrahl an einer Saugwalze zu halten und zu steuern.
Bei älteren Papiermaschinen wurde überhaupt kein Vakuum verwendet, sondern auf Schwerkraft und Pressnips gesetzt, um Papier zu entwässern. Dies wird als Nip-Entwässerung bezeichnet. Die Maschinengeschwindigkeiten waren damals viel langsamer als die heute üblichen. Heute ist eine Papiermaschine ohne Vakuumsystem kaum noch vorstellbar, und die Filzentwässerung ist auch heute noch die häufigste Art, das Papier in einer Presspartie zu entwässern.
Die Vakuumwerte an einer Papiermaschine liegen typischerweise zwischen 5 und 70 kPa, was im Vergleich zu anderen Vakuumanlagen, z. B. in der chemischen Industrie, relativ niedrig ist. Die Luftströme sind jedoch aufgrund der großen offenen Flächen in einer Papiermaschine sehr hoch.
Vakuum, das durch den Luftzug durch eine Drosselung entsteht, ist ein teures Hilfsmittel und eines der drei größten Energieverbraucher in einer Papierfabrik. In der Vergangenheit wurde es im Überfluss produziert und oft im Übermaß genutzt. Heute sind wir mit steigenden Energiekosten konfrontiert. Die Papierfabriken fordern reduzierte Betriebskosten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Daher ist es sinnvoll, die Anforderungen für die Luftströmung zu überprüfen und, sofern geeignet, eine traditionelle Denkweise anzuwenden, d. h. Nip-Entwässerung statt Filzentwässerung.